Republikanische Vesper: Netzsperren gegen Kindesmissbrauch - notwendiger Opferschutz oder Einstieg in die Internetzensur?
Datum: | Donnerstag, 25. Juni 2009 |
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Soeben hat der Bundestag das umstrittene Gesetz über Zugangssperren im Internet beschlossen. Mit Hilfe von Sperrlisten sollen Provider den Zugang zu kinderpornografischem Material erschweren, den kommerziellen Anbietern soll der Markt entzogen werden. Gegen die Pläne von Internetsperren formierte sich innerhalb der Netzgemeinde ein breiter Widerstand, 134.000 Menschen unterstützten eine Petition gegen das Vorhaben.
Unter dem Eindruck der Kritik einigten sich die Regierungsfraktionen auf eine geänderte Fassung des Gesetzes, die den Grundsatz „Löschen vor Sperren“ festschreibt, auf zusätzliche Strafverfolgungsmaßnahmen verzichtet und eine Kontrolle der Sperrlisten vorsieht. Ist damit den Einwänden der Kritiker/innen Genüge getan? Welchen Beitrag können die Netzsperren zur Verhinderung sexuellen Missbrauchs von Kindern leisten? Wie groß ist die Gefahr einer Ausweitung von Netzsperren auf andere Inhalte einzustufen? Über diese und weitere Fragen zum Spannungsverhältnis zwischen der Freiheit des Internets und dem Kampf gegen Kindesmissbrauch diskutieren wir mit Befürwortern und Kritikern des Gesetzes:
- Alvar Freude
Mitbegründer des AK Zensur und langjähriger Aktivist für die Kommunikationsfreiheit - N.N.
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Die Republikanischen Vespern finden regelmäßig an jedem letzten Donnerstag im Monat statt. Sie dienen dem freien und gleichberechtigten Austausch über zeitpolitische Fragen und sollen in ungezwungener Atmosphäre zur Diskussion unter den Beteiligten anregen. Zur Vesper gibt es Brot und Käse, Wasser und Wein.
Veranstalter: Humanistische Union, Internationale Liga für Menschenrechte, Redaktion Ossietzky, Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein & Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte
Veranstaltungsort: Robert-Havemann-Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin, nahe Alex (Tram M4, Bus 200 u. 240 „Am Friedrichshain“)