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Ingebor­g-Dre­witz-­Preis an Weglaufhaus Villa Stöckle

09. Dezember 2004

Ingebor­g-Dre­witz-­Preis 2004 an das Weglaufhaus Villa Stöckle

Bürgerrechtsorganisation würdigt Zufluchtsstätte vor psychiatrischer Fremdbestimmung

Die Humanistische Union verleiht den Ingeborg-Drewitz-Preis in diesem Jahr an das Weg-laufhaus „Villa Stöckle“. Mit der Auszeichnung würdigt die Bürgerrechtsorganisation das Engagement des Wohnprojekts für die Selbstbestimmung von Psychiatrie-Betroffenen.

Die Preisverleihung findet am Sonntag, 12. Dezember 2004 um 18 Uhr im Haus der Demokratie und Menschenrechte statt (Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg).

Das Weglaufhaus im Norden Berlins bietet seit 1996 Menschen Zuflucht vor Psychiatrie und Obdachlosigkeit. Das Wohnprojekt hilft Menschen in psychischen und sozialen Krisen, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Dabei werden sie nicht als Patienten behandelt, und auf Psychopharmaka wird bewusst verzichtet.

Zur Auswahl des Preisträgers erklärt die Berliner Landesvorsitzende der Humanistischen Union, Nina Helm: „Verrücktheit ist Teil der Menschlichkeit. Doch wer gesellschaftlichen Rationalitäts-Normen nicht entspricht, landet schnell in der Psychiatrie oder auf der Straße. Das Weglaufhaus zeigt seit vielen Jahren ganz konkret, dass es andere Möglichkeiten gibt als Bevormundung und Ausgrenzung. Das hat uns beeindruckt, und dafür wollen wir uns auf unsere Weise bedanken: Mit einer ungewöhnlichen Preisfeier für ein außergewöhnliches Projekt.“

Den Ingeborg-Drewitz-Preis vergibt der Berliner Landesverband der Humanistischen Union seit 1987 in unregelmäßigen Abständen in Anerkennung eines besonderen Einsatzes für die Menschenwürde. Die HU erinnert damit an das politische Wirken der 1986 verstorbenen Berliner Schriftstellerin Ingeborg Drewitz, die sich bis zu ihrem Tod für die Rechte von Ausgegrenzten engagierte und zahlreiche Initiativen unterstützte.

Die symbolische Übergabe des Preises findet am 12. Dezember im Rahmen einer Feier statt, bei der Menschen zu Wort kommen, die in verschiedener Weise mit dem Weglaufhaus verbunden sind. Neben einer Laudatio des Psychiatrie-Kritikers Peter Lehmann stehen musikalische und künstlerische Beiträge auf dem Programm.

Für weitere Informationen stehen für Sie Roland Otte von der Humanistischen Union (Tel. 0179-786 33 55), Stefan Bräunling vom Weglaufhaus (Tel. 0160-7336044) oder die jeweils Dienst habenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Weglaufhauses bereit, Tel. 406 321 46, www.weglaufhaus.de.

Hinweis: Nicht alle an der Feier Teilnehmenden werden damit einverstanden sein, fotografiert zu werden. Wir möchten Sie bitten, dies zu respektieren und während der Feier auf Aufnahmen zu verzichten, sofern sie nicht vorher abgestimmt sind. Wir freuen uns, Sie bei der Feier begrü-ßen zu dürfen.

Pressemitteilung als PDF (ca. 18kb)

Zum Programm der Preisverleihung

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